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David Helbock (M.) gehört zu den jungen Stars der Jazzszene. Foto: Astrid Dill
RP ONLINE, 12. Sept. 2019, MOERS
Eine Sternstunde nicht nur für Jazzfans in der Region
Musik in Moers
Von Petra Riederer-Sitte
David Helbock gastierte auf Einladung des Buena Vista Culture Clubs im Cafe Lyzeum des SCI.
Der 2018 gegründete Buena Vista Culture Club hat sich auf die Fahne geschrieben, neue Wege gehen zu wollen und
als agiler Teil der innovativen Seniorenarbeit des SCI soziale Begegnungen zu fördern. Im Cafe Lyzeum in der Alten
Volksschule soll Generationenkultur Jung und Alt verbinden und ein hautnahes Erleben von Musik und Akteuren
ermöglichen. Die jüngste Veranstaltung des Clubs war ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Umsetzung des
Konzepts. Mit dem Jazzpianisten David Helbock konnte Veranstaltungsmacher Rüdiger Eichholtz einen der
aufregendsten jungen Stars der internationalen Jazzszene in Moers präsentieren, der völlig unprätentiös agierte
und auch den Kontakt zum Publikum nicht scheute.
Als mehrfacher Preisträger beim weltweit größten Piano-Solo-Wettbewerb des Jazzfestivals Montreux ist der 1984
in Österreich geborene David Helbock ein gefragter Interpret, den Konzerttourneen und Aufnahmen in die USA,
nach Kanada, Mexiko, Russland, Kasachstan, China, Südkorea, Afrika, Australien und durch ganz Europa führen.
Dass der eigenwillige Jazzer mit der markanten Klaviertasten-Strickmütze in seinem prall gefüllten
Tourneekalender das Cafe am Hanns-Albeck-Platz als Station aufgenommen hatte, war eine Sternstunde nicht nur
für eingefleischte Jazzfans, die allerdings leider nur von wenigen jungen und jung gebliebenen Zuhörern
wahrgenommen wurde. Sie kamen in den Genuss, das Programm der neuen CD „The Music of John Williams"
kennenzulernen. Auf seiner vierten Aufnahme setzt David Helbock sich mit der Musik des international
bedeutenden Filmkomponisten auseinander, der zu fast allen Steven Spielberg-Filmen die Musik geschrieben hat.
„John Williams begleitet mich bereits mein ganzes Leben", erzählt er. ,,Ich bin ein großer Star-Wars-Fan und kann
mich auch noch genau erinnern, wie ich als Kind unzählige Male den Film ,E.T.' gesehen habe." Diese Begeisterung
spiegelt sich in seinem Spiel wider, einem fantasievollen und kreativen Klangfarben-Feuerwerk voller ausgefeilter
musikalischer Spielereien, mit gezupften und arpeggierten Saiteneffekten, für die er das Klavier zwischendurch
immer wieder präpariert. Ob „Hedwig's Theme" oder „Superman March", das weniger bekannte „Moonlight" oder
die aufwühlende „Hymn to the Fallen" - die Reaktionen der Zuhörer zeigten, dass jeder seinen persönlichen
Blockbuster fand. Von „Harry Potter" bis „Indiana Jones" eine spannende Generationenmusik, die Jung und Alt in
einer gemeinsamen Begeisterung für den „Superman des Jazzklaviers" verband.
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