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Kulturkarawane: Hier wird die Liveprojektion im Diesterweg-Forum präsentiert.
Foto: Markus Joosten

NRZ, 10.09.2017, Kamp-Lintfort, Elisa Erdmann

Eine Karawane mit Jazz und Videokunst in Kamp-Lintfort

Kamp-Lintfort. Eine Künstlergruppe zieht wie eine Karawane durch die Stadt. Der Regen hält die Kulturfreunde nicht ab, aber Auftritte müssen abgesagt werden.

Am Freitag machte die Kulturkarawane unter anderem im Rathaus halt. Im Foyer lauschten Besucher dem Jazz einer deutsch-litauischen Band und bestaunten künstlerische Live-Videoprojektionen: Eine Trompete, ein Saxophon, eine Trommel mit Becken, eine E-Gitarre und die Stimme von Ieva Baranauskaite.

Daraus entstanden ruhige bis unruhige, aufgewühlte, hektische oder mystische Klänge – auch Impro-Jazz genannt. Die Gruppe, bestehend aus Sängerin Ieva Baranauskaite und zwei Gastmusikern aus Litauen sowie dem Moerser Improviser John-Dennis Renken an der Trompete und Saxophonist Andrè Meisner, zog durch Kamp-Lintfort. Halt machte die Karawane an vier Stationen, die beiden letzten Stationen, das Stephanswäldchen und Kloster Kamp mussten aufgrund des schlechten Wetters ausfallen.

Eine ganz besondere Atmosphäre im Lehrstollen

Start war die VHS Kamp-Lintfort. An den verschiedenen Orten entführte nicht nur die Musik die Besucher in eine andere Welt. Auch die künstlerisch verfremdeten Fotos von Orten der Stadt Kamp-Lintfort, die Video-Jockeys live an Wände oder Fenster projizierten, verliehen Schauplätzen wie dem Foyer des Rathauses, dem Lehrstollen der Zeche Friedrich Heinrich oder der Galerie Schürmann eine ganz besondere Atmosphäre. Das Projekt ist das Ergebnis der zweiten Künstlerresidenz „Stadt, Land, Fluss, Kultur Vol. II“, organisiert von Rüdiger Eichholtz von „Lokal Harmonie“ in Duisburg.

Das Fotomaterial lieferte Eichholtz selber, zusammen mit der litauischen Fotografin Anna Su Vejeliu. „Ich wollte das Kulturformat an den linken Niederrhein bringen und die verschiedenen Städte vernetzen. Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist Partnerstadt von Duisburg. Jedes Jahr bin ich zwei Mal dort und lade regionale Künstler ein, mitzukommen“, so Eichholtz. Das litauische Trio und Andrè Meisner hat Eichholtz dort zusammengeführt.

Immer neue Kompositionen: Wie eine Unterhaltung

Die Kulturkarawane sei nun die finale Präsentation des Konzertprojektes. „Bei dem improvisierten Jazz gibt es keine Vorgaben, das läuft wie eine Unterhaltung. So entstehen jedes Mal neue Kompositionen“ Ieva Baranauskaite ist seit drei Jahren Teil der dreiköpfigen Band „In albeolo“ und macht ganz verschiedene Formen der Musik. Sie kennt Eichholtz durch ein Künstlertreffen.

Trotz des Regens radelten einige Besucher von Station zu Station und genossen die Darbietung. So auch Peter Schiffler. „Obwohl es nicht meine Musik ist, gefällt es mir erstaunlich gut, die Kombination mit den Bildern ist sehr gelungen. Und so kann ich nebenbei mehr über den eigenen Ort erfahren.“

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