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Von Anja Katzke

Von Puttenhänden und Pinguinen

Moers. Wenn im Schacht IV am Sonntag, 22. April, die Saison eröffnet wird, zieht auch die Kunst wieder ins Industriedenkmal ein. Zum dritten Mal bietet der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke im Fördermaschinengebäude zu präsentieren. Initiiert und organisiert wurde das Projekt von Rüdiger Eichholtz, der fünf bildende Künstler in die Grafenstadt eingeladen hat. Ausstellungsthema ist die klassisch moderne Bildhauerei. Gezeigt werden Exponate aus Stahl, Draht, Holz oder Stein. Einführung durch Siggi Ehrmann
Eichholtz zeigt in der Ausstellung zum Beispiel die stählernen Vögel des Rheinhausener Künstlers Andreas Baschek, der Stahlelemente und alte, dem Produktionsprozess entfallene Werkzeuge zu Objekten verarbeitet. So kann es sein, dass eine Schere zum Flügel, Hammerköpfe zu Vogelfüßen werden. In der Licht durchfluteten Fördermaschinenhalle werden die Besucher den mannshohen Puttenhänden aus Seidenpapier und Maschendraht begegnen, die die in Marburg geborene Künstlerin Sabine Emmerich gefertigt hat. Sie bringt aber auch riesige Pinguine und einen Mistkäfer mit. Mit Holz und Stahl befasst sich Irene Kulnig, die Rüdiger Eichholtz ebenso wie Marion Samel nach Moers eingeladen hat. Die Künstlerin Marion Samel schichtet Schieferbruch zu geometrischen Formen und bezeichnet ihre Arbeiten als «Seelenhäuser«. Der fünfte Künstler im Bunde ist Markus Wiemer. Er arbeitet mit Eisendraht und Holz. «Durch Schüttungen, Flecht- und Steckverbindungen werden Welten geschaffen, die eigenen Gesetzen gehorchen«, schreibt Rüdiger Eichholtz einführend im Ausstellungsprogramm. Die Ausstellung wird am Sonntag, 22. April, 11.30 Uhr, im Fördermaschinengebäude eröffnet. SPD-Bundestagsabgeordneter Siggi Ehrmann wird in das von Eichholtz initiierte Projekt einführen.

Rheinische Post, 14.04.2007

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