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FOTO: Christoph Reichwein
Rheinische Post, 22. Juli 2015
"Liebe hört niemals auf" steht in sieben Sprachen auf der neuen Gedenkplatte.
Neues Mahnmal am Ort der Katastrophe
Duisburg. Thyssen Krupp Steel hat zwei große Stahlplatten angefertigt, die an das Loveparade-Unglück vor fünf Jahren erinnern und den Angehörigen der Getöteten die Chance geben, individuelle Akzente zu setzen.
Das Unglück bei der "Loveparade" jährt sich am 24. Juli zum fünften Mal. Zum Gedenken an die 21 Opfer plant die Stadt Duisburg gemeinsam mit den Elternvertretern das Anbringen eines Denkmals am Ort dieser Katastrophe. Dieses besteht aus zwei Stahlplatten, die von ThyssenKrupp Steel Europe und HKM zur Verfügung gestellt werden.
Eine etwa vier mal vier Meter große Wandtafel wird neben der Treppe im Tunnel an der Karl-Lehr-Straße installiert, eine andere davor auf dem Boden platziert. Beide sind mit Stufen versehen, die in Richtung der Treppe zeigen. Das Denkmal ist in den vergangenen Wochen in einer Werkstatt bei ThyssenKrupp Steel Europe nach dem ausgewählten Entwurf eines Bielefelder Architekturbüros hergestellt worden. Es ist den 21 Opfern vom 24. Juli 2010 gewidmet und soll an dieses schreckliche Ereignis erinnern. Anlässlich des Jahrestages ist die individuell gestaltete Stahlkonstruktion dann öffentlich zu sehen.
In der Nähe der Unglücksstelle wurde 2011 bereits ein Mahnmal, eine über zehn Tonnen schwere Stahlskulptur, aufgestellt. Dieses war ebenfalls von ThyssenKrupp Steel Europe gestiftet und zum Teil in der Ausbildungswerkstatt gefertigt worden. Das neue Denkmal wird direkt an Wand und Boden neben der Unglücks-Treppe installiert. Es enthält eingestanzte Gedenktexte in den jeweiligen Muttersprachen der Opfer.
Darüber hinaus sind 21 Flächen für Keramiktafeln vorgesehen, die von den Familien individuell gestaltet werden können und dadurch eine sehr persönliche Note bekommen. Dieses Denkmal zum fünften Jahrestag der Katastrophe ergänzt das bisherige Mahnmal und soll als Gedenken an die Opfer, aber auch als Begegnungsstätte dienen. Mit seiner Beteiligung an dieser Initiative möchte ThyssenKrupp Steel Europe seine enge Verbundenheit mit Duisburg und der Region deutlich machen. "Wir sind als größter Arbeitgeber Bestandteil dieser Gesellschaft und nehmen Anteil an den Geschehnissen, die die Menschen hier bewegen", sagt Thomas Schlenz. "Mit der Realisierung der Stahlplatte möchten wir einen Beitrag zur würdigen Erinnerung an die Opfer leisten und gleichzeitig unser tief empfundenes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen der Opfer bekunden", erklärt der Personalvorstand von ThyssenKrupp Steel Europe.
Der für das Denkmal verwendete und die Stadt Duisburg prägende Werkstoff Stahl bedeute zudem eine Verpflichtung für den größten Stahlhersteller Deutschlands, so Schlenz: "Wir möchten gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und uns an den Standorten mit unserem Umfeld solidarisch zeigen. Daher ist es für uns nicht nur eine Ehre, dieses Denkmal realisieren zu dürfen, sondern zugleich auch Ausdruck unserer inneren Haltung." Auch die Geschäftsführung der HKM unterstützt die Initiative für ein Denkmal aus Achtung und Respekt für die Verletzten und Hinterbliebenen. "Wir wollen gegen das Vergessen angehen und die Erinnerung an das furchtbare Geschehen bewahren. Das Mahnmal steht für unser Andenken an die Todesopfer und als Mahnung für die Zukunft, damit so etwas nie wieder geschieht", so Peter Gasse, Arbeitsdirektor der Hüttenwerke Krupp Mannesmann.
Quelle: RP
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