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Foto: Eva Adler
WAZ, 18. Zlatan Alihodzic 21.07.2015
21 Keramiktafeln sollen die Stahlplatte an der Gedenkstätte bald komplettieren. Sie können von den Angehörigen der Opfer gestaltet werden.
Neue Gedenktafel am Unglücksort der Loveparade enthüllt
Vor dem fünften Jahrestag der Loveparade-Tragödie erinnert eine neue Gedenktafel an die 21 Toten. In sieben Sprachen mahnt sie: "Liebe hört niemals auf".
Duisburg.. Eine vier Meter hohe Stahltafel hängt seit Dienstagmorgen am Ort der Loveparade-Katastrophe, neben der Treppe, gleich an der ehemaligen Rampe zur Brache. Vor der Tafel liegt gespiegelt eine Bodenplatte. Der Roh-Entwurf eines Bielefelder Architekturbüros erinnert an die 21 Opfer, die das Unglück bei der "Loveparade" forderte. Er wurde anlässlich des fünften Jahrestags am 24. Juli an der Karl-Lehr-Straße installiert.
Loveparade-Hinterbliebene gestalten Erinnerungs-Tafeln
Wer zwischen die hohen Betonwände neben der Autobahn in Richtung des Gedenkhains tritt, sieht die beiden treppenförmigen Stahlplatten auf der linken Seite. Aus dieser Perspektive rahmen die Schenkel die tatsächliche Treppe, die hier steil nach oben führt, ein. Sie leiten den Blick weiter dorthin, wo sich die Menschen am 24. Juli 2010 drängten, hinauf zum ehemaligen "Loveparade"-Gelände. "Liebe hört niemals auf", steht in sieben Sprachen auf dem Stahl.
Doch die wuchtige Wandtafel bringt noch eine weitere Art des Gedenkens an diesen Ort. In die vier mal vier Meter große Stahlplatte ist jede Treppenstufe auch mit jeweils drei quadratischen Aussparungen hineingearbeitet. Auf sieben Stufen bleiben dadurch 21 leere Räume, die von den 21 Todesopfern hinterlassen wurden. Diese Flächen sollen noch mit Keramiktafeln, die die Familien der Opfer individuell gestalten können, gefüllt werden.
Neues Mahnmal zur Erinnerung an die Loveparade-Opfer
Die beiden Stahlplatten wurden von Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) sowie den Hüttenwerken Krupp Mannesmann zur Verfügung gestellt. In einer Werkstatt von TKSE wurde das Denkmal in den vergangenen Wochen gefertigt. Es ergänzt das Mahnmal an der Ostseite des Karl-Lehr-Tunnels, das ebenfalls von dem Stahlunternehmen gestiftet und zum Teil in der Ausbildungswerkstatt hergestellt worden ist. Der Wunsch, eine solche Gedenktafel am Unglücksort zu installieren, stammt von Angehörigen der Opfer. Gestalterisch umgesetzt wurde die Arbeit durch den Duisburger Künstler Rüdiger R. Lorenzo Eichholtz.
"Mit der Realisierung der Stahlplatte möchten wir einen Beitrag zur würdigen Erinnerung an die Opfer leisten und gleichzeitig unser tief empfundenes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen der Opfer bekunden", erklärt Thomas Schlenz, Personalvorstand von TKSE. "Das Mahnmal steht für unser Andenken an die Todesopfer und als Mahnung für die Zukunft, damit so etwas nie wieder geschieht", ergänzt HKM-Arbeitsdirektor Peter Gasse.
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