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FOTO: Fritz Hemberger
WAZ, 02. September 2016 , Moers
Am Niederrhein. Rüdiger Eichholtz hat mit dem Lokal Harmonie einen Programmteil für die Muziekbiennale Niederrhein kuratiert. Erstmals ist auch das neue VHS-Forum dabei
Neue Orte für Musik
Für Rüdiger Eichholtz, Moerser Künstler und Mitbegründer des Duisburg-Ruhrorter Kulturvereins „Lokal Harmonie“ war die Anfrage des Kulturraum Niederrhein ein kleiner Ritterschlag: Ob sich das „Lokal Harmonie“ mit einem Programm an der diesjährigen Muziekbiennale Niederrhein beteiligen wolle? „Ja, gerne!,“ lautete die prompte Antwort, die der Region ab dem 3. September ungewöhnliche Konzerte bescheren wird. Erstmals gibt es so in Kamp-Lintfort während der Biennale nicht nur ein Orgelkonzert in der Hoerstgener Dorfkirche, sondern mit dem litauisch-deutschen Projekt „Alchemie der Klänge“ undPianistin Julia Kadel frische improvisierte Töne im VHS-Forum.
Wenn es um Kunst geht, wird Eichholtz gerne zum kreativen Im- und Exporteur. Vor allem in Sachen Musik. Immerhin, so Eichholtz, habe sich das Lokal Harmonie bei Künstlern wie bei Publikum als Präsentationsort für zeitgenössischen Jazz und improvisierte Musik etabliert – und wurde dafür im letzten Jahr mit dem Spielstättenpreis des Landes gewürdigt. Was er an der Muziekbiennale schätzt? „Ich finde es wichtig, die Region kulturell zu vernetzen. Genauso, wie neue Orte für Kultur zu entwickeln und bekannt zu machen“, sagt Eichholtz.
„Das Unerhörte von Morgen“ ist sein Harmonie-Export überschrieben. Es führt Gegensätzliches zusammen. Jung und alt, Nordeuropa und Südeuropa, Erinnerung und Vorausschauen. So wie bei „Torrent“, dem Projekt des Klang- und Radiokünstlers Werner Cee mit Musikern aus Sizilien und Norwegen (6.9. Lokal Harmonie, 17.9. Bedburg-Hau): Rezitationen alter sizilianischer Mythen und Märchen – kombiniert mit zeitgenössischer Musik und Rock.
„Alchemie der Klänge“ steht über den gemeinsamen Konzerten des litauischen Trios „In Albedo“ mit Tim Isfort am Bass (im Wechsel mit Ex-Improviser Achim Tang), André Meisner am Saxophon und Thorsten Töpp an der Gitarre. Hier werden weit in die Vergangenheit reichende litauische Melodien zum Material für Improvisationen (7.9. Lokal Harmonie, 8.9. VHS-Forum Kamp-Lintfort, 9.9. Kulturhalle Neukirchen-Vluyn).
Und auch die Berliner Pianistin Julia Kadel, in der Region schon mehrfach mit ihrem Trio zu erleben, kommt zur Biennale – sowohl Solo als auch mit Gästen (30.9.: Solo, Kulturhalle Neukirchen-Vluyn; 1. 10.: Solo, Martinstift Moers; 3. 10: mit Achim Tang (Bass), Lokal Harmonie; 7.10.: mit Anil Eraslan (Cello) und Gürsoy Tanc (Gitarre) im VHS-Forum Kamp-Lintfort; 8.10: mit Anil Eraslan (Cello), Moerser Schloss.
Gabi Gies
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