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Julia Hülsmann. /// Foto: Arnulf Stoffel
NRZ, 7. Dez. 2018, Neukirchen-Vluyn
Julia Hülsmann ist in Neukirchen-Vluyn aufgetreten
NEUKIRCHEN-VLUYN Julia Hülsmann,2014 Improviser in Residence, hat in Neukirchen-Vluyn gespielt. Für den Flügel hat sie einen guten Platz im Geldinstitut gefunden
Jasmin Ohneszeit
Wo sonst Kunden bedient und Geldgeschäfte abgewickelt werden, hat sich am Donnerstagabend ein anderes Bild gezeigt: Zwischen Geldautomaten und Infoschalter stand ein großer schwarzer Flügel, an dem die Pianistin Julia Hülsmann Platz nahm.
Zugegeben, die Neukirchener Sparkassenfiliale ist als Konzertraum schon ein etwas ungewöhnlicher Ort. Hier fand das letzte Konzert der Reihe „An besonderen Orten“, organisiert vom Verein Kulturprojekte Niederrhein, für dieses Jahr statt.
„Die Idee dieser Reihe ist es, untypische Orte für Musik zu bespielen und so einen ganz neuen Blickwinkel zu schaffen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Rüdiger Eichholtz.
Das war der Start zur Tour
Hülsmann feierte mit dem Auftritt den Auftakt ihrer Niederrhein-Tour. Sechs Konzerte in fünf Tagen stehen an. Am Sonntag tritt sie auch noch in Kamp-Lintfort und in Moers auf.
In Neukirchen-Vluyn bestand ihr Programm aus eigenen Kompositionen aber auch bekannten Melodien, die sie zu ihren ganz eigenen Versionen machte. So spielte sie die Hits „All I Need“ von Radiohead und Randy Newmans „Same girl“.
„Wenn ich alleine spiele, kann ich spontan entscheiden, ob ich etwas im Programm umstelle oder ganz anders improvisiere. Das ist ein echter Vorteil“, erklärte die Jazzpianistin, die 2014 als Improviser in Residence in Moers tätig war. Und so wusste man schon nach kurzer Zeit nicht mehr, ob das musikalische Spiel gerade geplant oder improvisiert war.
Jazz kann so vielfältig sein
Das war allerdings auch gar nicht mehr so entscheidend, harmonisch klang es auf jeden Fall. In rasantem Tempo glitten ihre Finger über die Tasten des Klaviers. Hülsmann wusste gekonnt Dynamik und Lautstärke einzusetzen. In ihrem eigenen Stück, das sie „Spiel“ nannte, erklangen zunächst etwas ruhigere und tiefere Töne.
Ihre fast zupfend und somit bassähnlich klingende Begleitung umspielte sie mit immer neuen aber auch wiederkehrenden Melodien. Julia Hülsmann bewies an diesem Abend, wie vielfältig Jazzmusik sein kann.
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