Kunst und Industrie "Glück auf" für ein besonderes Kunstprojekt. Einst Tempel der Arbeit wird die Dependance des Grafschafter Museums- und Geschichtsvereins, das Industriemuseum Schacht IV, für geraume Zeit zu einem Tempel der Kunst. MOERS "Kunstwerk_Hüttenwerk II ist der Titel der Ausstellung, die am morgigen Sonntag eröffnet wird. "Damit beginnt unsere Sommersaison", sagt Alexander Eichholtz, Vorsitzender des Museumsvereins. Es sind Skizzen und Darstellungen einer Stahlwerksbesichtigung: Acht Künstler machten sich über einen langen Zeitraum mit dem dortigen Werksgeschehen und den komplexen Arbeitsprozessen vertraut und zeigen nun in einer beeindruckenden Schau die Ergebnisse ihrer nachhaltigen Eindrücke. Etwa 40 Arbeiten sind zu sehen - und die unter den Streben eines historischen Fördergerüstes und inmitten wuchtiger Maschinen, die einst das Schwarze Gold ans Tageslicht beförderten. Klanginstallationen "Natürlich war allen Künstlern bewusst, dass diesem Moloch nicht mit Materialschlachten beizukommen sein würde", schreibt Kunsthistoriker Klaus Flemming in dem zur Ausstellung erschienenen Katalog. So seien auch die Formate nicht ausladend, "hingegen ist das mediale Spektrum vielfältig und bezieht auch vor Ort gewonnene Materialien ein." So zum Beispiel stellt Jens-Peter Fuhse in seiner Klanginstallation drei zwei Meter hohe Stahlrohre in einen Raum, die auf Befehl die monotonen Geräusche des Hüttenwerkes wiedergeben. Eindrucksvoll aber auch Bilder, die Inspirationen vom Rhythmus einer industriellen Landschaft vermitteln und Skulpturen, geschaffen aus erkaltetem Stahlblech. Rüdiger Eichholtz hingegen hat sich den kaum beachteten und eher beiläufig angebrachten Zeichen und Hinweisen gewidmet, die sich wie Chiffren geheimnisvoll durch das ganze Werk ziehen. Er hat sie als farbenprächtige Dias stilvoll in hochaufragende Stahlstelen eingearbeitet. Faszination des Feuers Hedi Meinecke Rheinische Post, 23.04.2005 |