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Von Sabine Hannemann

Schacht IV: Licht und Schatten Moers
Die inzwischen vierte Ausstellung moderner Kunst ist im Rheinpreußen Schacht IV eröffnet. Dort, wo früher Bergleute das schwarze Gold ans Licht beförderten, stellt die Gruppenausstellung Kunstwerke ins Licht.. Was könnte besser passen, als sich in einer ehemaligen Schachtanlage mit dem Themenkomplex Licht und Schatten auseinander zu setzen? Spätestens, wenn der Besucher die Treppen hinuntersteigt, um sich auf die Suche nach Beate Poldermann zu machen, wird das Thema erlebbar. Licht fällt in fast sakraler Art durch Bruchstücke von Flach- und Hohlscheiben und reflektiert farbenfroh das Licht im Ganzen. »Sie bringt den Raum zum leuchten«, betont Andreas Benedict vom Lehmbruck Museum bei seiner Einführung. Ähnlich Marion Schindler, die für reichlich Spannung im fast dunklen ehemaligen Batterieraum sorgt. Ihre Figuren scheinen beinahe zu tanzen, sind greifbar und doch wieder fern.
Die Ausstellung zeigt in vielfältiger Weise, welche Aspekte das Thema Licht begleitet vom Schatten zulässt. Schulz und Schultz arbeiten mit Acrylglasplatten und bieten kleinteilige modernste High-Tech-Grafik der Druckbranche. Dabei wirkt die Oberfläche wie gemalt, wenn die Teile und Farbschichten eines Gemäldes durch Verzerrungen und Vergrößerungen neu erscheinen. Arbeiten der Künstlerin Bettina Hachmann gliedern sich ein, als gehörten sie in die Schachtanlage. Ihre Bilder im Hell-Dunkelkontrast scheinen eine fast verwitterte Oberfläche zu haben und unterstreichen das Innere des Industriedenkmals. Wilfried Grootens schichtet Glas zwischen Materialien wie Holz oder Stein, erschließt Lichtfelder in den Skulpturen. Rüdiger Eichholtz nähert sich mit technischen Objekten dem Thema. Ausgediente Platinen, Röntgenaufnahmen oder Kupferdraht bekommen neue Funktionen, werden kombiniert mit körperlichen Materialien wie Knochen oder Zähnen.
Lucie Funke arbeitet mit Holz, hat das Material in neue Formen gebracht, die im Licht glänzen. Titel wie »Himmelwärts« symbolisieren das Streben des Baumes nach Licht, wodurch Lucie Funke den Bezug zum Ausstellungsthema herstellt. Bernd Müller-Pflug malt auf dem Rückseiten von Acrylplatten, Farbstreifen überlagern sich.

Rheinische Post, 24.04.2008

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