««    »»

Foto: Klaus Dieker

Acht Künstler im Dialog über den Menschen

Von Anja Katzke

moers. Im Industriedenkmal Rheinpreußen Schacht IV beginnt am 26. April die Sommersaison, und zwar traditionell mit einer Kunstausstellung. Rüdiger Eichholtz hat zum fünften Mal Künstler an die Franz-Haniel-Straße eingeladen, die sich und ihre Werke in dem beeindruckenden Ambiente der Fördermaschinengebäude präsentieren. Unter dem Titel „reality I_schacht IV“ zeigen acht Künstler aus Duisburg, Düsseldorf, Tübingen, Schleswig und Berlin Arbeiten in den Disziplinen Zeichnung, Fotografie, Malerei, Video und Skulptur. So unterschiedlich alle Arbeiten in Medium und Technik auch sind, eines ist ihnen gemeinsam: Sie stellen Menschen in den Mittelpunkt. Porträts auf ungewöhnlichem Bildgrund treffen auf Menschen in Bewegung oder in archaischen Posen.

Mystik und Science-Fiction

Elisabeth Höller, Mitglied im Duisburger Künstlerbund, zeigt auf Monitoren Videoinstallationen. Ihr Projekt „Stars of cctv“ nimmt die Kameraüberwachung ironisch aufs Korn. Sie hat zum Beispiel am Duisburger Bahnhof Menschen vor dem Fahrkartenautomaten gefilmt: Zu sehen sind die Füße. Klassische Schwarz-Weiß-Fotografie ist das Thema von Hanne Horn. Die Fotos sind auf Holz, Leinwand und Stuhl aufgebracht. Es schimmern verschiedene Materialien wie Gardinen, Stoffe und Tapeten durch. Mark Krauses Arbeiten, öl auf Leinwand, tragen Titel wie „Theresas Traum“ und „Haste Feuer“. Dieses Bild zeigt nicht den Menschen, sondern seinen nächsten Verwandten, den Affen. Künstlerin Anka Landtau steuert der Ausstellung im Industriemuseum Kleinplastiken bei, die sie „Einhorn“ oder „Sonnenfänger“ nennt. Mystik und Märchen spielen in ihrer Kunst eine Rolle.

Ein bisschen Science-Fiction bringt Konstantin Lange in die Ausstellung. Die Köpfe aus Gegenständen wie Kabel, Plastikspielzeug und Bürsten sowie anderen Fundstücken könnten auch aus der Star-Wars-Triologie stammen. Den mit Graphit gezeichneten Menschen in Bewegung zeigt Wolf-Diethard Lipka. Passend dazu lauten die Titel „move“ und „jump“. Figurengruppen hat Sven Rudolf aus Berlin mitgebracht. Bei seinen Bildern handelt es sich um Mischtechniken auf Buchenholz. In einem Dialog befindet sich das Künstlerpaar Petra Dreier und Michael Hanousek, deren Arbeiten das Spannungsfeld zwischen realer und Kunstwelt thematisieren. Ihre Arbeiten entstanden zur Ausstellung.

Info Sonntag, 26. April, 11.30 Uhr, bis 28. Juni. öffnungszeiten: sonntags, 14 bis 17 Uhr. www.art-and-consulting.de

Rüdiger Eichholtz hat acht Künstler in das Industriemuseum Schacht IV eingeladen, ihre Arbeiten zum Thema Mensch zu präsentieren.

Rheinische Post, 24.04.2009

««    »»