Foto: Klaus Dieker von Jerssica Narloch
Drei Kulturen - eine Skulptur
Hüttenheim Ein multikulturelles Kunstprojekt im Rahmen des Jugendkulturfestivals TWINS Ruhr 2010 nimmt in der Ausbildungswerkstatt langsam Gestalt an. „Wir haben je sechs Auszubildende aus Perm, Russland, und aus Portsmouth, England, zu Besuch. Sie arbeiten seit letzter Woche mit unseren Auszubildenden zusammen und fertigen aus Sandstein und Metall eine Skulptur an, die am Samstag im Ringlokschuppen in Mülheim präsentiert wird”, erklärt Gabriele vom Ende, HKM. Den jungen Kreativen zur Seite steht der Künstler Rüdiger Eichholtz. „Es ist sehr interessant, alle Vorgänge in drei Sprachen zu übersetzen. Zum Glück haben wir Übersetzerinnen, die uns dabei helfen”, erzählt er. Die Idee zur Skulptur haben die jungen Leute selbst erarbeitet: „Sie haben ihre verschiedenen Vorstellungen wie Freundschaft und Verbundenheit formuliert. Nach diesem Konzept haben wir die Sandsteine modelliert.” So zeigen die Steine sich haltende Hände oder den Schriftzug „Peace”. Für die Auszubildenden, egal aus welchem Land, bedeutet das Projekt ein kleines Abenteuer. „Die Arbeit macht sehr viel Spaß und in unserer Freizeit bekommen wir viel vom Ruhrgebiet zu sehen und saugen die deutsche Kultur regelrecht auf. Das ist toll”, erzählt der 18-jährige Engländer Lewis Hall. „Man braucht hier viel Vorstellungskraft, es ist nicht so langweilig wie die Arbeit zu Hause. Außerdem kann ich es kaum erwarten zu sehen, wie die Skulptur am Ende aussehen wird.” Auch der 23-jährige Marc Talbot ist begeistert: „Es ist anders als alles, was ich je vorher gemacht habe. Auch mit den anderen Auszubildenden zu kommunizieren ist ungewohnt. Wir müssen viel mit den Händen erklären, da die technische Sprache schon sehr speziell ist und man das schwer umschreiben kann.” Die HKM-Auszubildende Corinna Schneider hat extra ihren Kroatien-Urlaub verschoben, um an dem Projekt teilzunehmen. „Nach Kroatien kann ich immer, aber das Projekt ist einmalig. Alle haben viel Spaß, auch wenn die Verständigung ein wenig anstrengend ist. Ich würde es aber jedem empfehlen”, so die 20-jährige, die im zweiten Lehrjahr zur Industriemechanikerin ist. Wichtig sei den Teilnehmern auch, voneinander zu lernen. „Die Unterschiede machen das Projekt spannend”, so Eichholtz. Rheinische Post vom 29.7.2010 |