Von Sassan Dastkutah
Rheinfähre RHEINBERG-Orsoy Musik auf der linken Rheinseite, Musik auf der rechten Rheinseite und mitten auf dem Strom eine Schauspieltruppe aus der Moerser Partnerstadt Knowsley (nahe Liverpool) – „Ferry Tales” hieß die Etappe bei der einwöchigen „Magical Mystery Ruhr Tour”, die die VHS Moers im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 gestern auf der Rheinfähre Orsoy veranstaltete. Die siebenköpfige Truppe „Kaboom” von der britischen Insel sorgte auf der Fähre bei den Autofahrern für verdutzte Gesichter. Die englischen Künstler begrüßten die Passagiere mit ihrem „Performance Terrorism” in ungewöhnlichem Outfit: Einige trugen pinkfarbene Unterhosen, andere Morgenmäntel. Kaum hatte die „Glückauf” abgelegt, zog die Truppe eine skurrile Show auf dem Rhein ab, marschierte unter anderem an den Fahrzeugen vorbei und rief im Chor „Schnitzel” mit einem sympathischen englischen Akzent. Immer wieder verteilte sich die Performance-Gruppe um einzelne Autos und verblüffte die Pendler mit außergewöhnlichen Bewegungen, die sie teilweise in Zeitlupe abspielten. „Ich habe Feierabend und mit so einer Aktion gar nicht gerechnet. Das ist wirklich witzig”, freute sich Silke Weiß, die nach der Arbeit nach Hause Richtung Dinslaken fuhr. Aber nicht nur die Gäste aus der englischen Partnerstadt Knowsley hatten sich die Organisatoren - der bildende Künstler Rüdiger Eichholtz, der Duisburger Songwriter Tom Liwa, der auf der Walsumer Seite für Musik sorgte, und Werner Muth, Fremdsprachenfachbereichsleiter der Volkshochschule – im wahrsten Sinne des Wortes ins Boot geholt. Auch Gäste wie der bildende Künstler Gerard Caudroy aus der Moerser Partnerstadt Maisons-Alfort und andere französische Maler nahmen an der Aktion teil. Während der Passage von Orsoy nach Walsum malten sie Bilder. Wellengang Natürlich waren auch deutsche Künstler als künstlerisches Pendant aus der Ruhr-Region auf der Fähre. So sorgte das Duo „Lauscher” aus Hamm mit Gitarre und Handtrommel auf dem Wassergefährt für den richtigen Rhythmus - machte es sich dabei in einem Iglozelt bequem. „Wir wollten ungewöhnliche Orte, um unsere Aktionen durchzuführen – deshalb wählten wir u.a. auch die Fähre”, erklärte Muth. Und während es auf dem Wasser bei gutem Wellengang ordentlich abging, begrüßte die Engländerin Kaya die Fährgäste mit ihrer Gitarre auf der linken Rheinseite. „Ferry Tales” hieß die Performance, bei der die Schauspiel-Truppe Kaboom die Orsoyer Fähre zur Bühne machte. |