Foto: Klaus Dieker

von Heribert Brinkmann

Moers ist bunt
Kulturelle Biotope statt Mainstream:

..., am Sonntag feierte die Magical Mystery Ruhr Tour an der Ruine von Haus Tervoort mit Tour-Höhepunkten ihren Abschluss. Künstler aus den Partnerstädten...

Achse des Skurrilen

Auch am Sonntag funktionierte die internationale Zusammenarbeit. Künstler aus der Region kamen mit Kunstschaffenden aus den Partnerstädten Knowsley bei Liverpool und Maisons-Alfort bei Paris zusammen. Eine Woche lang erkundeten sie auf ihrer Magical Mystery Ruhr Tour Orte entlang der Achse des Skurrilen. Der Auftritt am Sonntag bildete den Abschluss dieses Projekts im Rahmen von ruhr 2010, unter dem Dach der VHS vom Moerser Künstler Rüdiger Eichholtz und dem Duisburger Liedermacher Tom Liwa organisiert.

Auf und vor der kleinen Bühne vor der Ruine von Haus Tervoort passierten jede Menge Überraschungen. Die englischen Mimen der Theatertruppe Kaboum von Regisseur Filippo Fiori band den Wald, das Publikum und die Malerei in ihr Spiel mit ein. „Be happy” riefen sie ihren Moerser Zuschauern zu. Die Strickladies um Sarah Craven ließen sich derweil nicht davon abbringen, im Sitzen, Stehen wie im Gehen zu stricken. Die Ergebnisse waren überall im Gelände zu entdecken. Die Bewohner vor Ort, Martina Schröder und Martin Kreuz, hatten den Grill mit Bio-Würstchen angeworfen. Auf einem kleinen Gasherd im Fahrradanhänger wurden vegetarische Bratlinge gebraten. Der Duft vom Grill wurde später vom Spiritus verdrängt, als die Feuertänzerin Maya das Gesangsduo Lauscher begleitete. Chris Carney und Ben McDonough sorgten für elektronische Klänge, auf der Leinwand hinter ihnen wurden Bilder verzerrt und so neu interpretiert. Zu Ehren der Gäste aus Frankreich versuchte sich Tom Liwa auch mit einem französischen Song. Wer weiß, was sich aus diesem Abend noch weiter ergibt?

Rheinische Post, 21.09.2010