Professor Elke Wolf und die Absolventen der Hochschule für Künste im Sozialen stellen ihre Arbeiten im Fördermaschinengebäude von Schacht IV, Industriedenkmal Rheinpreußen, aus. Foto: Klaus Dieker von Anja Katzke Moderne Kunst im Industriedenkmal Im Fördermaschinengebäude von Schacht IV, Industriedenkmal Rheinpreußen, beginnt die Sommersaison am Wochenende wieder mit einer Kunstausstellung. Es handelt sich um eine Kooperation mit der Hochschule für Künste im Sozialen. Moers Kurator Rüdiger Eichholtz, selbst Absolvent der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg, hat zur diesjährigen Ausstellung im Schacht IV Professor Elke Wolf mit einer Gruppe von jungen Absolventen eingeladen, das Fördermaschinengebäude mit moderne Kunst zu beleben. "Treffpunkt_Schacht IV" ist der Titel der Präsentation, mit der gleichzeitig die Sommersaison in dem historischen Industriedenkmal eingeläutet wird. Das Gebäude wird vom Grafschafter Museums- und Geschichtsverein betreut und als Museum betrieben. "Ich hatte eine ganz andere Vorstellung von den Räumlichkeiten. Ich dachte, es sei größer und weitläufiger", sagt Heike Nowotnik und zeigte sich beeindruckt von den großen Maschinen. Lange haben Professorin Elke Wolf und die fünf Absolventen überlegt, wie sie in diesem Ambiente ihre Arbeiten präsentieren können. "Wir haben uns entschieden, im Raum selbst nichts zu verändern, sondern die Lücken zu suchen, die wir mit unserer Kunst besetzen können", erläutert Wolf. "Auf diese Weise entstehen Begegnungen, die sich vielleicht nicht gegenseitig erklären, die aber inspirierend sind." Das zeigt sich besonders bei den Arbeiten, die Elke Wolf mitgebracht hat. Sie hat ihre Gruppe "Windstill" am Ende einer langen Flucht im Hauptraum aufgestellt. Die vierteilige Skulptur stellt Frauen um die 50 dar. Alle tragen Jogging-Jacken und wirken konfrontativ auf den Betrachter. Künstlerischer Schwerpunkt der 9. Ausstellung in dem Industriedenkmal sind Skulpturen. Viele Arbeiten beschäftigen sich aber auch mit weniger tradierten Kunstformen wie Sound- und Videoinstallationen. Sebastian Clavee lässt beispielsweise einen Videofilm in einer Streichholzschachtel laufen. Möglich macht es ein Mini-Monitor. Bei einer anderen Arbeit projiziert er mit einem Beamer Augenpaare auf Kugeln, die als Leinwand dienen. Heike Nowotnik präsentiert in einem der Gänge des historischen Gebäudes eine Soundinstallation, die an eine Tropfsteinhöhle erinnert. "Tatsächlich ist es aber der Klang von zerplatzenden Blasen", erläutert die Professorin. Christoph Sprute stellt sich unter anderem mit ineinander geschachtelten Holzquadern vor. Julia Papenfuß hat aus Fotos einen Großstadtdschungel im Kleinen geschaffen. Es handelt sich um eine Fotocollage aus Häusern, Bäumen und Autos. Und Niko Wolf hat in einer Nische eine meditative Audio-Installation aufgebaut, die Sehen und Hören gleichzeitig fordert.
Info Die Ausstellung wird am Sonntag, 28. April, 11.30 Uhr, eröffnet. Zur Begrüßung spricht Hans Otto von
Schaper vom Grafschafter Museums- und Geschichtsverein. Die Arbeiten sind bis zum 23. Juni zu sehen.
Öffnungszeiten: sonntags von 14 bis 17 Uhr. Zur Finissage im Juni erscheint ein Katalog zur Ausstellung.
|