RP-Foto: Klaus Dieker von anja katzke
Michael Schiefel trifft Sängerin aus Litauen moers Michael Schiefel und die junge litauische Sängerin Eglé Sirvydyté sind begeistert: "Der Hall in diesem Raum beflügelt", schwärmt der Improviser in Residence. Gestern inspizierten die beiden Sänger ihren ersten Auftrittsort: eine Ausstellungshalle am Seewerk in Kapellen. "Ich finde es hier super. Den Ort kannte ich noch gar nicht", betont der Moerser Stadtmusiker, der auf Initiative des Netzwerks Improvisierte Musik Moers, kurz Nimm, für ein Jahr in der Grafenstadt lebt und arbeitet. Beide Sänger, die sich erst gestern kennengelernt haben, wissen schon genau, wie sie die zweigeteilte Halle der ehemaligen Dujardin-Fabrik nutzen wollen. "Das Publikum sitzt auf beiden Seiten der Wand, so dass es nicht jederzeit Sicht auf das Geschehen hat." Michael Schiefel und Eglé Sirvydyté wollen mit den Hör-Erwartungen spielen. Der Rest ist Improvisation.
Rüdiger Eichholtz, der vielen Moersern als Kurator der jährlich stattfindenden Kunstausstellungen im
Industriedenkmal Schacht IV bekannt ist, hatte die Idee, solche ungewöhnlichen Begegnungen zu initiieren.
In diesem Fall handelt es sich um eine Kooperation des Netzwerks Improvisierte Musik Moers, kurz Nimm,
und dem Ruhrorter Kulturverein "Lokal Harmonie". Dort ist Eichholtz Vorsitzender. Das Projekt "Stadt,
Land, Fluss – Kultur", das vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, hat zum Ziel, die improvisierte
Musik Schiefels mit anderen regionalen und internationalen Künstlern spartenübergreifend miteinander in
Verbindung zu bringen – und zwar in der Stadt, auf dem Land und auf dem Fluss, wie der Titel des Projekts
schon verrät.
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