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FOTO: Olaf Osterman
Rheinische Post, 30. September 2015 , Rheinberg
Kontrabassist Tim Isfort und Schlagzeuger Daniel Cross sorgten für Musik auf der Orsoyer Rheinfähre. Die Passagiere hatten nichts dagegen.
"Stadt, Land, Fluss, Kultur" auf der Fähre
Ungewöhnliches niederrheinisches Musikprojekt in Orsoy mit Daniel Cross und Tim Isfort. (got)
Am Samstag verwandelte sich die Rheinfähre von Walsum nach Orsoy in eine Bühne. Nachdem Fährmann Raimund Behrend die Schranken geschlossen und den Dieselmotor hochdrehen gelassen hatte, begannen Daniel Cross und Tim Isfort, Schlagzeug und Kontrabass zu spielen. Zu ihrer improvisierten Musik las zunächst Matthias Hesse vom Moerser Schlosstheater poetische Texte aus dem Buch Kratzer von Ralf Rothmann, später Peter Gottschlich aus seiner Niederrhein-Satire "Bitte nicht weiterlesen". So endete das niederrheinische Musikprojekt Stadt-Land-Fluss mit einer Aktion, an dem Grenzgänger zwischen Orsoy und Walsum, zwischen Anfang und Ende, übersetzten. 30 waren es im Laufe des Tages, von denen viele Fotos und Filme der Kunstaktion aufnahmen, während sie von den meisten Fährgästen nicht beachtet wurde.
Das Musikprojekt war am Sonntag vor einer Woche mit zwei Konzerten gestartet, am Vormittag im Schacht IV in Moers und am Abend in Schloss Wissen bei Weeze. Gespielt hatten dort neben dem Utrechter Daniel Cross und dem Duisburger Tim Isfort auch der Wahlkölner Saxofonist Hayden Chisholm, der in diesem Jahr "Improvisor in Residence" in Moers ist. Sie waren auch bei den weiteren Konzerten zusammen aufgetreten, im Lokal "Harmonie" in Ruhrort, im XOX-Theater Kleve und im "KUHnstTurm" in Geldern. Alle Auftritte kamen gut an. Schließlich gelten die drei Musiker als Größen der improvisierten Musik. Das war auch der Grund, warum Hayden Chisholm in Orsoy nicht mit dabei sein konnte. "Er hatte schon drei Auftritten zugesagt", berichtete Rüdiger Eichholtz. Der Moerser leitet das Kunst- und Musiklokal "Harmonie" in Ruhrort und organisierte das zweite Musikprojekt Stadt-Land-Fluss-Kultur. Da der Saxofonist fehlte, hatte Rüdiger Eichholtz Musiker eingeladen, auf die Rheinfähre zu kommen, um mit Daniel Cross und Tim Isfort zu spielen, zum Beispiel Bläser, Gitarristen oder Mundharmonikaspieler. Aber sie fanden sich nicht auf der fahrenden Bühne ein.
Im September 2017 will Rüdiger Eichholtz ein drittes Musikprojekt "Stadt-Land-Fluss-Kultur" initiieren. Vorher muss er wieder Sponsoren suchen. Diesmal hatte er sie gefunden. Es waren das Landesfamilien- und Kulturministerium, mehrere Sparkassen, die Stadtwerke Geldern, die Stadt Weeze und Media Device. (got)
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