RP Online, 01.05.2022, Kamp-Lintfort
Bands beweisen Herz für die Ukraine / Benefizkonzert in Kamp-Lintfort
Kamp-Lintfort Die Awo hatte zum Open-air-Benefizkonzert am Schirrhof eingeladen. Blugruvs und die Atomics-Revival-Band spielten knapp zweieinhalb Stunden lang – unentgeltlich. Eine dritte Band reiste noch vor dem Auftritt wieder ab.
Von Jutta Langhoff
Kalt und windig war es beim vom Awo-Kreisverband Wesel veranstalteten Benefiz-Konzert zugunsten der Aktion „Ein Herz für die Ukraine“ am Samstag – draußen am Schirrhofgebäude in Kamp-Lintfort. Dennoch waren erstaunlich viele Besucher gekommen. Eingemummelt in dicke Jacken und Schals trotzten sie den so gar nicht frühlingshaften Temperaturen und wurden dafür von gleich zwei regionalen Bands, den „Blugruvs“ und der „Atomics-Revival-Band“ knapp zweieinhalb Stunden lang mit funkigen Bluessongs und fetzigen Rock-Oldies belohnt.
Die ursprünglich ebenfalls angekündigten Duisburger „Sonnyboys“ waren nach einer ersten Besichtigung des windig-kalten Spielorts spontan wieder abgereist. Umso mehr verdienten die beiden anderen Bands das Lob der stellvertretenden Kamp-Lintforter Bürgermeisterin Barbara Drese zum Auftakt der Veranstaltung um 19 Uhr, sowie den Dank der Awo-Fachbereichsleiterin für Flucht und Migration, Olga Weinknecht, und des stellvertretenden Weseler Landrats Heinrich Friedrich Heselmann.
INFO
Das nächste Konzert ist schon geplant
Termin Das nächste von Rüdiger Eichholtz organisierte Freiluft-Konzert am Schirrhof findet am 14. Mai statt.
Programm Dann sind die Köln-Bonner Jazzgrunge-Band „Ausfahrt“ und das aus Hamburg und Skopje kommende Duo „Extravaganza Fantasi“ mit Akkordeon- und Saxophon-Klängen zu Gast.
Mit Recht, spielten an diesem Abend doch alle Musiker unentgeltlich und froren dabei mindestens ebenso heftig wie die Besucher. Den musikalischen Anfang machten in diesem Fall die mit Peter Reinders (Bass), Thorsten Rentel (Gesang und Rhythmusgitarre) Andreas Weber (Gitarre und Mundharmonika) und Dietrich Weber (Schlagzeug) diesmal statt mit fünf nur mit vier Musikern besetzten „Blugruvs“. Ihr Sologitarrist Siegfried Morck hatte sich kurz zuvor bei einem Fahrradunfall die Hand verletzt. Doch auch ohne ihn kamen ihre Coversongs – unter anderem von Sting und Prince – beim Publikum gut an.
Nach knapp einer Stunde und einer etwa 20-minütigen Umbau- und Soundcheckpause übernahm dann die aus Uli Bergmann (Leadgitarre), Nicky Eckhardt (Gitarre und Keyboard), Reinold Pieper (Schlagzeug) und Klaus Puchmüller (Bass) bestehende „Atomics-Revival-Band“ die Mikrofone. Sie spielten etwas länger als eine Stunde, wobei ihr Repertoire im Gegensatz zu den „Blugruvs“ vor allem aus fetzigen 60er- und 70er-Rocksongs wie „Keep on running“ von der „Spencer Davis Group“ oder „Born tob be wild“ von „Steppenwolf bestand. Natürlich fehlte auch nicht ihr traditioneller, schmusiger Abschluss-Song „A Whiter Shade of Pale“ von Procol Harum. Dass es dabei wegen der Kälte anfangs und auch zwischendurch immer mal wieder zu kleineren Technikpannen kam, schien den Besuchern jedoch nicht viel auszumachen. Sie forderten im Gegenteil am Ende sogar lautstark zwei Zugaben ein.
„Die Veranstaltung am Samstag war laut Organisator Rüdiger Eichholtz zwar eine Art Auftakt zu mehreren weiteren geplanten Freiluft-Konzerten am Schirrhof“, wurde aber nicht durch irgendwelche kulturellen Fördertöpfe unterstützt. „Das Ganze war eine eher spontane Veranstaltung, die ausschließlich dem ehrenamtlichen Engagement der beiden Bands und der des zuständigen Moerser Tontechnikers Thorsten Rogsch zu verdanken ist“, erklärte er: „Bis auf eine 30-prozentige Ermäßigung der Firma Büsch auf die an diesem Abend angebotenen Brezeln sind alle Spenden von den Besuchern gekommen.“
Und das waren immerhin stolze 1200 Euro.