Jazzkonzert von The Polymorph begeistert in Neukirchen-Vluyn

„The Polymorph“ in der Neukirchen-Vluyner Kunstschule „Kunstträume“. Foto: Ulla Michels / FUNKE Foto Services

NRZ, 02. Juli 2019, Neukirchen-Vluyn

Jazzkonzert von The Polymorph begeistert in Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn. Ungewöhnliche Konzerte an ungewöhnlichen Orten: Ein international besetztes Quartett war jetzt zu Gast in der Neukirchen-Vluyner Kunstschule.

von Jasmin Ohneszeit

Hamburg, Bremen, Berlin, Neukirchen-Vluyn: Wenn eine Band nach diesen Großstädten die beschauliche Kleinstadt am Niederrhein aufsucht, dann hat wohl Rüdiger Eichholtz, Vorsitzender des Vereins Kulturprojekte Niederrhein, seine Finger im Spiel. Mit dem Konzert der vierköpfigen Gruppe „The Polymorph“ setzte Eichholtz seine Konzertreihe „An besonderen Orten“ am Montagabend fort.

Kennengelernt in Shanghai

Schauplatz war dieses Mal die noch junge Kunstschule „Kunst(t)räume“ von Désirée Burger an der Weserstraße. „Ich bin offen für sämtliche Art von Kunst. So ein Musikprojekt trifft hier auf offene Türen“, erklärte die Inhaberin. „The Polymorph“ ist eine Band, bestehend aus Andreas Günther (Klavier) aus Berlin, Oliver Fox (Saxophon) aus Berlin, Leonardo Susi (Schlagzeug) aus São Paulo und Fred Grenade (Bass) aus Mauritius, mit einer Besonderheit: Alle vier Musiker haben sich in Shanghai kennengelernt. Nach einigen Jahren trommelte Pianist Andreas Günther die Jazzprofis nun für eine gemeinsame, erste Tour durch Deutschland zusammen, bevor jeder wieder seine eigenen Projekte verfolgt. Der Auftritt in der Kunstschule war auch für den Pianisten ein ungewöhnlicher Konzertort. „Die Luft ist etwas trocken. Dadurch hört man alles sehr klar und deutlich. Für das Publikum ist das sehr angenehm“, sagte der Musiker.

Eigenkompositionen, die durch Leichtigkeit auffallen


Auf dem Programm standen Eigenkompositionen von Günther mit Improvisationsanteilen jedes einzelnen Musikers. Günther fing an Klavier zu spielen, nach und nach setzten die anderen Instrumente ein. Erst das Schlagzeug, dann der Bass und zum Schluss das Saxophon. Oliver Fox spielte solistisch schnelle Läufe auf dem Holzblasinstrument. Diese Leichtigkeit übernahm Günther am Klavier und spielte ebenfalls solistisch schnelle Läufe und keine schwer klingenden Akkorde. Es waren eingängige Melodien, nicht zu schräg, wie man es manchmal von Jazz-Musik kennt. Die Stücke hatten fast einen pop-rockigen Charakter. Mit dem Stück „Next stop Music“ zeigten sie die Facetten des Jazz: Ganz ruhig und anders als die vorherigen Kompositionen, begann dieses Stück, bei dem jeder Musiker mit seinem Instrument mal im Vordergrund, mal begleitend tätig war.