Aus „Safe Space“ wird „High Field”

Von links: Petra Müller (Schulkulturkontktstelle Stadt Duisburg), Reinhard Schmidt (EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg), Maximiliane Horbach (Schulkulturkontktstelle), Max Bilitza, Rüdiger Eichholtz (Kulturpädagoge), Anne Bitting (Ruhrtriennale). Foto: Stadt Duisburg Foto: Stadt Duisburg/Uwe Köppen

RP 10. Mai 2021, Duisburg

Aus „Safe Space“ wird „High Field”
Kultur in Hochfeld

Hochfeld Zum Neustart des Jugend-Kunst Aktionsraums in Hochfeld gibt es eine Ausstellung. Ein Ort, um Junge Kunst und unterschiedliche Ausdrucksformen zu entdecken

Von Olaf Reifegerste

„Wider das Vergessen“ heißt eine Wortkunst-Installation, die als Ausstellung am vergangenen Samstag den Jugend-Kunst Aktionsraum unter dem neuen Namen „High Field“ in Duisburg-Hochfeld wiedereröffnete. Sie ist eine sprachlich-künstlerische Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen aus der Perspektive von jungen Menschen, entstanden in einem Workshop mit Oberstufenschülerinnen und -schülern des Mercator-Gymnasiums unter der Leitung des Lehrers der Kunstklasse, Tobias Wagner, und des Düsseldorfer Künstlers Andreas von Minden. Einen Monat lang ist sie nun dort vor Ort, als auch virtuell auf der Homepage des „High Field“ (www.high-field.de) zu sehen.

2019 richtete die „Junge Triennale“ der Ruhrtriennale als Projekt einen außerschulischen Kreativraum in Duisburg-Hochfeld ein. Diesen Kulturtreff für Kinder und Jugendliche, den aber auch Schulklassen nutzten, nannte sie „Safe Space“. Als sich abzeichnete, dass sie den Raum nicht weiterführen konnte, setzten das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die „Junge Triennale“ und die Schulkulturkontaktstelle der Stadt Duisburg alles daran, ihn fortzuführen. So wurde am Hochfelder Brückenplatz aus dem ehemaligen „Safe Space“ nun das „High Field“.

Geleitet werden Projekt und Raum von Max Bilitza, dem in Duisburg und darüber hinaus bekannten Choreografen, Bühnenregisseur, Kunstvermittler, Tanzpädagogen, Ausstellungskurator und Projektmanager. „‘High Field‘ heißt schlicht und einfach übersetzt ‚Hochfeld‘ und ist nach dem gleichnamigen Stadtteil in Duisburg benannt“, sagt Bilitza gegenüber der Rheinischen Post. „Das hier ein Ort, um Junge Kunst und unterschiedliche Ausdrucksformen zu entdecken und zu erleben. Als inzwischen etablierter Raum der künstlerischen Praxis von Kindern und Jugendlichen macht er Positionen, Anliegen und Themen der jungen Generation sichtbar. Wir verknüpfen künstlerisches Schaffen und kulturelle Bildung, freischaffende Künstler mit schulischen Bildungseinrichtungen und vernetzten das Kreativquartier mit dem Stadtteil.“ Neben dem NRW-Ministerium, der Schulkontaktstelle, der „Jungen Triennale“ und den Duisburger Schuleinrichtungen Globus Gesamtschule, Mercator-Gymnasium, GGS Brückenstraße, GGS Hochfelder Markt und GGS Friedenstraße gehören als Projektpartner des Weiteren die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG-DU) und der Verein „Niederrhein Projekte“ in Person des Kulturpädagogen Rüdiger Eichholtz dazu.

Nochmals Bilitza: „Unser Konzept ist denkbar einfach: Wir bieten Raum für produktive, lebendige und kreative Zusammenarbeit zwischen Kindern, Jugendlichen, Schülern und freischaffenden Künstler, und zwar Sparten übergreifend und offen für künstlerische Experimente. Wir verstehen Kunstvermittlung als eine spielerische, prozessorientierte, den individuellen Zugang zu Kunst und Kultur fördernde Arbeitsweise. Wir rufen Kooperationen ins Leben und helfen bei der Vermittlung von Förderprogrammen und Projekten. Wir wollen vernetzen, fördern, vermitteln, produzieren und Projekte starten. Der Geist des Hauses ist beseelt von dem Gedanken, zu inspirieren und inspiriert zu werden.“