Das Dorf in Neukirchen-Vluyn wird zur Ausstellungshalle

Rüdiger Eichholtz ist mit den Grundschülern aus Neukirchen-Vluyn auf Ausstellungstour gegangen. Foto: Leuker /NKEV

NRZ, 17. Mai 2019, DORF NEUKIRCHEN

Das Dorf in Neukirchen-Vluyn wird zur Ausstellungshalle

NEUKIRCHEN-VLUYN | Ralf Reichelt hat rund 30 seiner abstrakten Werke in diversen Gebäuden im Dorf Neukirchen ausgestellt. Auch beim Friseur gibt's was zu sehen.

von Sonja Volkmann

Die Hochstraße im Dorf Neukirchen ist zur Ausstellungshalle geworden. Ralf Reichelt hat dort im Zuge der Landkultur in verschiedenen Gebäuden rund 30 Bilder ausgestellt. ,,Stilllegung" hat er seine Bilderschau genannt. Für den Kulturbeauftragten der Stadt, Rüdiger Eichholtz, ist der Titel sinnbildlich - auch für die Entwicklung der Hochstraße.

Wo früher Geschäfte waren, gibt es heute viele Leerstände. ,,Dann gibt es aber auch Raum für was Neues", sagt Eichholtz. Im Dorf Neukirchen ist aus seiner Sicht viel Innovatives möglich, er spricht den Markt der Möglichkeiten an, das Projektzimmer. Und jetzt beherbergt eine Straße auch noch eine ganze Ausstellung. ,,Es ist eine Art Laborsituation", beschreibt Rüdiger Eichholtz die Gemengelage.

Am Donnerstagmorgen ist er mit Viertklässlern der Gerhard-Tersteegen-Grundschule II auf Entdeckungsreise durchs Dorf gegangen.

Start war am Matthias-Jorissen-Haus, wo die ersten Werke besichtigt wurden. Von dort aus ging es weiter ins Dorf Neukirchen, wo unter anderem in der Kirche Bilder hängen, im Küchenstudio, in der Nähwerkstatt, beim Fahrradhändler, der Neukirchener Buchhandlung, beim Erziehungsverein oder auch im Friseursalon. Dabei war die kleine Gruppe immer auf der Suche, wo weitere Bilder zu finden sind.

Zur Beschreibung der Ausstellung Reichelts heißt es: ,,Stilllegung gibt Raum für Neues. Reduktion und Minimalismus als wichtiger Bestandteil der künstlerischen Arbeit. Somit entsteht ein Strukturwandel auf der Leinwand."

Reichelt habe auf der Zeche gearbeitet, erklärt Rüdiger Eichholtz. Insofern findet sich der Prozess der Stilllegung auf verschiedenen Ebenen wieder. Die Bilder des Künstlers sind abstrakt, nochmal reduziert, überarbeitet.

Wer sich einen Eindruck von den Bildern machen möchte, kann das noch bis Freitag, 24. Mai, machen. Dann werden alle Werke abgehängt und zum Fitnessland Kensho an die Weserstraße 23 gebracht, wo am Sonntag, 26. Mai, die Finissage stattfinden soll.